Ich bin mit den Begriffen „Trauerfeier“ und „Leichenschmaus“ – der Kaffee und Kuchen danach, aufgewachsen.
Eine Trauerfeier ist eine Zeremonie zum würdevollen Abschiednehmen eines verstorbenen Menschen, die in der Regel vor der Beisetzung stattfindet. Das war früher so, genau wie heute.
Der Leichenschmaus hatte früher vor allem praktische Gründe. Menschen, die zur Trauerfeier von weit her anreisten, benötigen vor der Heimfahrt noch eine Stärkung.
Doch die Bezeichnung fand ich schon als Kind ganz schlimm, irgendwie verkehrt. Daher finde ich es nur gut, dass ich diesen Begriff heutzutage nicht mehr so häufig höre und man eher beim „Kaffee trinken“ bleibt.
Grundsätzlich finde ich aber den Brauch sehr schön, sich im Anschluss an eine Trauer- oder Abschiedsfeier auszutauschen. Oft kommen hier Menschen zusammen, die sich lange, manche noch nie, gesehen haben. Und es gibt so manche Anekdote über Onkel Horst zu erzählen, die die Nichte noch nicht kannte. Dabei darf heute auch gelacht werden, früher höchstens hinter vorgehaltener Hand.
"Abschiedsfeier" oder "Lebensfeier" sind die beiden frischeren Begriffe, die mir gut gefallen. Denn als Rednerin erzähle ich immer aus dem Leben des verstorbenen Menschen, nicht vom Tod.
Und zu diesem Anlass kommen Menschen zusammen, die Abschied nehmen möchten, also treffen beide Begriffe sehr gut.
Ich bezeichne mich auch gerne als Abschieds- oder Lebensrednerin.
